Was ist Strom? - Eine Abhandlung über den elektrischen
Strom aus Sicht eines STA Schülers:
Als erste, wichtige Erkenntnis sollten Sie sich bitte eins merken: Strom
ist sehr dünn ! Deshalb braucht man für Strom ja auch keinen
Schlauch. Strom geht einfach durch Draht, so dünn ist er. Mit Holz
kann man keinen Strom übertragen, vermutlich saugt Holz ihn auf.
Seltsamerweise ist es bei Kunststoff ebenso. Wenn der Strom nicht gerade
gebraucht wird, ist er jedoch nicht dünn. Im Gegenteil, er ist dickflüssig,
sonst würde er ja auch aus der Steckdose laufen. Deshalb brauchen
wir nach dem Praktikum auch keinen Korken in die Dosen stecken.
Woher der Strom weiß, daß er gebraucht wird und dünn
werden muß, ist noch unklar. Wahrscheinlich spürt er, wenn
jemand mit einem Elektrogerät in die Nähe der Dose kommt und
die Absicht hat, es anzuschließen. Wozu es heute noch Kraftwerke
gibt, gilt es auch noch zu klären, denn Strom kommt doch bekanntlich
aus der Steckdose. Vielleicht ist es ein guter Vorschlag, diesen Problemen
in einem Praktikum auf die Spur zu kommen.
Strom ist ja nicht nur dünn, sondern auch unsichtbar. Deshalb sieht
man auch nicht, ob sich Strom in einem Draht befindet oder nicht. Um dies
herauszufinden, muß man den Draht anfassen. (P 16) Wenn Strom drin
ist, tut es weh. Das nennt man Stromschlag. Manchmal merkt man aber auch
nichts. Entweder weil kein Strom im Draht ist oder weil man plötzlich
tot umfällt. Das nennt man dann Exitus.
Strom ist ausgesprochen vielseitig. Man kann darauf kochen, damit bohren,
heizen, leuchten und vieles mehr. Wenn man einen Draht mit Strom an einen
anderen mit Strom hält, dann funkt und knallt es. Das nennt man Kurzschluß.
Aber dafür gibt es ja Sicherungen. Diese kann man dann wieder reindrehen.
Außer dem Strom in Kabeln gibt es auch noch Strom zum mitnehmen.
Dann ist er in kleinen, bunten Schachteln oder Rollen verpackt. Die Professoren
sagen dazu Batterien. Der Strom in der Batterie kann natürlich nicht
sehen, ob er
gebraucht wird oder nicht. Wenn er sich mal irrt, läuft er manchmal
einfach so aus und frißt alles kaputt.
Man unterscheidet Strom in folgende Arten :
- Wechselstrom heißt so, weil man ihn für häufig wechselnde
Aufgaben gut benutzen kann
- Gleichstrom nennt man so, da es ihm völlig gleich ist, was man
mit ihm macht
- Starkstrom wird so bezeichnet, weil es unheimlich stark ist, was man
damit so alles machen kann
- Schwachstrom heißt so, weil er Schwäche beim Dünnwerden
zeigt, und der
- Drehstrom bekam seinen Namen, da bei seiner Anwendung meist eine Drehbewegung
folgt, ähnlich den Folgen des Alkoholmißbrauches, nur mit dem
Unterschied, daß Alkohol flüssig ist, wohingegen das beim Strom
ja noch zu
klären wäre.
Bisher konnte den Elektronen, die ja, wie Sie wissen, den Strom transportieren,
keine Farbe zugewiesen werden. Durch neue Versuche ist dies jedoch gelungen.
Dazu jagte man in einer Universität in den USA viele Elektronen durch
einen dünnen Draht, indem eine mit Strom gefüllte Schachtel
kurzgeschlossen wurde. Als der Strom begann, durch den Draht zu fließen,
wurde dieser rot. Hieraus wurde auf eine rote Farbe der Elektronen geschlossen.
Und weil im Draht ein so großes Gedränge herrscht wie bei C&A
im Sommerschlußverkauf, wird er natürlich auch warm, wie im
wirklichen Leben.
Funken hingegen sind blau und bestehen aus Elektronen. Hier liegt trotzdem
nur scheinbar ein Widerspruch vor, der schon bei näherer Betrachtung
des Problems gelöst werden kann. Man betrachte den Weg des Funkens:
Gezackt, hin und her, vom Anfang bis zum Ende. Wer im Leben einen solchen
Weg zurückgelegt, der muß ja wohl blau sein, oder ?
Wenden wir uns nun einem Thema zu, das uns alle bereits im Grundstudium
beim Herrn Kagermaier beschäftigte:
In welche Richtung fließt er - der Strom ?
Nun, wir haben damals gelernt, daß er von Plus nach Minus fließt.
Also, Plus ist mehr als Minus, da sind also viele Elektronen ganz eng
beieinander, so wie Studenten beim Anstehen in der Mensa . Bei Minus sind
dann fast gar keine, da ist es ganz leer, wie in der Vorlesung "Elektrotechnik"
beim Professor Haevernick zum Beispiel. Nun sollen sich die vielen Elektronen
also lieber aus dem Gedränge raus in die leere Wüste begeben,
wo gar nichts ist. Und hier sieht der aufmerksame Beobachter nun die Unwahrheit
dieser Aussage und kommt zum Schluß, was uns die Physiker mit vielen
fiesen Versuchen eh schon gezeigt haben:
Der Strom fließt ja von Minus nach Plus ! (Logisch, wer will schon
freiwillig in der Wüste leben ?)
Übrigens ist der Strom sehr schnell: man gehe zu einem Lichtschalter
und betätige ihn. Sofort nach dem Schalten ist er weg oder da, je
nachdem, wie man geschaltet hat. Der Strom, und das sagt uns wieder die
Physik, ist so schnell wie das Licht. Logisch, denn der Strom macht ja
das Licht, und das Produkt kann ja schließlich nicht schneller sein
als sein Ursprung. Schließlich muß der Wein ja auch erst gären,
bevor er schmeckt, und Vogelscheiße fliegt ja auch nicht schneller
als der Vogel selbst.
Das Produkt des Stromes, das Licht, ist sehr schnell: man fahre mit dem
Fahrrad los, um dies zu erkennen. Denn ein Dynamo erzeugt ja Strom, Drehstrom
sogar. Dieser erzeugt vorn im Lämpchen das Licht. Das arme Licht
wird dann auf die Straße herab geschleudert, wo es beim Aufprall
einen hellen Fleck hinterläßt und qualvoll stirbt. Du kannst
so schnell radfahren wie du willst, das Licht ist stets vor dir da. Selbst
mit Auto, Bahn oder Birgen Air wird sich das nicht ändern.
Wie erzeugt der Strom aber nun im Lämpchen das Licht ? Nun, die kleinen,
flinken Elektronen sausen also, angetrieben vom Dynamo, durch den Draht
bis in das Lämpchen, wo sie durch eine Spirale, (der Professor nennt
sie "Glühwendel"), hindurch müssen. Diese ist so eng
und dünn, daß nicht alle auf einmal hindurchpassen, und somit
die Alten und Schwachen auf die Straße fallen, wo sie, wie schon
erwähnt, den besagten Lichtfleck hinterlassen !
Durch die spiralförmige Anordnung und die hohe Geschwindigkeit wird
den restlichen Elektronen schwindlig und Sie verlieren die Orientierung.
Dann werden Sie aus der Glühwendel herausgeschleudert. Jene, die
in Richtung der
Straße fliegen, haben nur Glas oder klare Plastik zu durchdringen,
was für Sie kein Problem darstellt. Für alle anderen hat der
intelligente Radfahrer vorgesorgt. Er klebt einfach einen Spiegel an die
Rückseite seiner Lampe: die Elektronen erschrecken dort und machen
kehrt. Übrigens soll man diese geniale Erfindung schon käuflich
im Fachhandel erwerben können.
Ich hoffe, Ihnen mit diesem Vortrag einen kleinen Einblick über die
neuesten Erkenntnisse über den elektrischen Strom und seine Anwendungsmöglichkeiten
gegeben zu haben.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche noch einen schönen
Abend.
|